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Auf ins neue Gartenjahr! Tipps zum Thema Saatgut

Foto von Steve Johnson auf Unsplash

Noch liegt eine Schneedecke über unseren Gärten und Beeten, aber der eine oder andere Gärtner oder Gärtnerin denkt schon voll Freude ans Frühjahr und an den Start der nächsten Gemüsesaison. Die neuen Saatgutkataloge landen auch schon im Postfach und machen Lust aufs Stöbern und Aussuchen. Soll ich etwas von den neuen Gemüsesorten probieren oder doch bei den bewährten bleiben? Es gibt jedoch noch mehr zu beachten beim Einkauf von Gemüsesaatgut.

Falls du dich ans eigene Saatgut-Ernten wagen möchtest, hier ein wichtiger Tipp: Solltest du Pflanzen mit F1-Hybrid Saatgut bei dir angesät haben, dann wird es nicht funktionieren. Diese künstlich gezüchteten Sorten sind nicht nachbaufähig und zwingen dich, jedes Jahr neues Saatgut zu kaufen. Also lieber biologisches oder Demeter-Saatgut holen – das ist besser für dich, für die Pflanzen und für die Natur. Auch wenn du nicht eigenes Saatgut ernten möchtest. Wenn du regionales Saatgut bekommst, ist das außerdem schon an die Gegend angepasst.

Samenfeste Sorten werden immer öfter als natürlichere Alternative zu Hybridsaatgut angeboten. Doch was ist samenfestes Saatgut eigentlich und wie erkennt man es?

Samenfestes oder sortenfestes Saatgut bezeichnet Pflanzen, die mit stabilem Sortenbild weiter vermehrt werden können. Die Nachkommen aus den gewonnenen Samen zeigen ähnliche bis gleiche Eigenschaften und die gleiche äußere Gestalt wie die Mutterpflanze. Zudem sind sie immer in der Lage, selbst fruchtbare Samen zu bilden. Sortenfestes Saatgut entsteht auf natürliche Weise bei vorwiegend oder ausschließlich selbstbestäubenden Arten, ist aber durch händische Bestäubung auch bei Fremdbestäuber-Sorten wie Kürbisgewächsen möglich. Im Gegensatz dazu stehen Hybridsorten, die aus einer einzigen, gezielten Kreuzung mit zwei Inzuchtlinien, also reinerbigen Eltern, entstehen. Alle Nachkommen dieser Kreuzung sind genetisch identisch und besitzen dadurch alle genau die gleichen Eigenschaften. Dadurch bekommt man einen gleichmäßigen Pflanzenbestand mit exakt derselben Blütezeit, berechenbaren Erträgen und Krankheitsresistenzen oder Toleranzen. Samenfeste Sorten sind besonders für den Geldbeutel und den Erhalt der genetischen Vielfalt vorteilhaft. Die Sorten müssen nur einmal gekauft werden, anschließend kannst du selbst Saatgut gewinnen und an Freunde und Bekannte weitergeben. Im Vergleich dazu sind Hybride nicht nur deutlich teurer in der Anschaffung, sie müssen auch jedes Mal erneut gekauft werden.

Foto von Sharon Pittaway auf Unsplash
Die Vorteile von samenfestem Saatgut sind somit:
  • Vermehrung der Sorte über Samen möglich
  • Erhalt genetischer Ressourcen und Sortenvielfalt
  • Bewahrung historischer und kulturell bedeutsamer Sorten
  • Lokalsorten: Ideal angepasst an bestimmte Klima- und Bodenbedingungen
  • Kein jährlicher Neukauf erforderlich
  • Weitergabe einer Lieblingssorte an Freunde
Gibt es auch Nachteile von samenfestem Saatgut?

Samenfestes Saatgut besitzt zwar viele Vorteile, im Vergleich zu Hybridsaatgut zeigen sich jedoch einige Nachteile. So besitzen samenfeste Sorten oft einen geringeren Ertrag, sind krankheitsanfälliger oder reifen uneinheitlich ab. Diese Eigenschaften sind vor allem für Landwirte und Gärtnereien von Bedeutung, die vom Anbau der Feldfrüchte leben. Übrigens, samenfestes Saatgut bedeutet nicht automatisch auch bio.

Wie kann man samenfestes Saatgut erkennen?

Beim Kauf von Saatgut ist es recht einfach, samenfeste Samen zu erkennen, da laut Gesetz alle Hybridsorten den Zusatz „F1“ im Sortennamen tragen müssen. Alle Sorten ohne diesen Zusatz sind also samenfest. Auch bei Lokalsorten, die in einer bestimmten Region oder von Familien teils seit Jahrhunderten angebaut werden, handelt es sich um samenfestes Saatgut. Hobby-Vermehrer widmen sich dem Erhalt und der Weitergabe teils völlig vergessenen Sorten und bieten sie zum Tausch oder Kauf auf Samenfestivals an.

Hier eine Auswahl an Adressen für – samenfestes – Saatgut:
Foto von Shelley Pauls auf Unsplash

Beitragsfoto von Steve Johnson auf Unsplash

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